Vor einigen Monaten brachte mir eine weitläufige Bekannte eine Phalanopsis mit starken Wollläusebefall. Sie hatte gehört, dass ich mich neben Rosen auch mit Orchideen beschäftige und äußerte die Hoffnung, dass ich ihre Orchidee retten könnte.

Ich sah mir die Orchidee näher an. Sie war in einem wirklich erbärmlichen Zustand. Überall waren kleine hellbraune Läuse zu erkennen und die Blätter waren mit dem sirupartigen Sekret der Milben überzogen. In diesem Stadium des Befalls normalerweise das Todesurteil für eine Orchidee.

Ich hatte den Eindruck, dass diese Orchidee meiner Bekannten aus einem Grund, den sie mir nicht nannte sehr wichtig ist und sie unbedingt wollte, dass sie überlebt.

Zuerst befreite ich die Orchidee von ihrem Topf nebst Substrat. Beides ein Fall für die Mülltonne. Danach wusch ich sie vorsichtig mit lauwarmen Wasser ab, bevor sie etwa eine Stunde im Spülbecken ein Bad aus lauwarmen Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel nahm.

Anschließend pinselte ich eine Mischung aus Brennspiritus, Glasreiniger und Spülmittel auf die Blätter und ließ die Mischung etwa 4 Stunden auf der Pflanze. Nachdem ich sie wieder gewaschen hatte, schnitt ich 2  kaputte Blätter und einige faulige Wurzeln ab und legte die nackte Orchidee auf ein frisches Geschirrtuch. Dies Prozedur wiederholte ich 7 Tage.

In den folgenden Wochen nahm die Orchidee jeden 3. Tag ein kurzes Bad in lauwarmen Wasser, bevor ich sie wieder auf frisches Geschirrtuch legte.

Nach über 4 Monaten war es dann soweit. Die stark geschwächte Orchidee durfte in eine neuen Topf mit frischen Substrat ziehen.

Heute ist sie wieder eine prächtige und gesunde Orchidee.

Abgeholt hat diese Bekannte ihre Orchidee übrigens bis heute nicht, worüber ich  nicht enttäuscht bin. Mir ist die Pflanze mittlerweile ans Herz gewachsen.