Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
(Franz Kafka)
Die Kurzgeschichte “Der Hund” spielt im 3. Teil von “Der Mann mit Hund” eine entscheidende Rolle. Sie ist nicht nur die vorweg genommene Antwort auf eine der letzten E-Mail von Irina, sondern stellt eine tiefgreifende Zäsur dar. Doch worum geht es in dieser Geschichte?
Als ich heute morgen aufwachte, traute ich meinen Augen kaum. Der Wetterbericht hatte Recht behalten und über Nacht war der erste Schnee gefallen. Die noch in voller Blüte stehende Rumba war mit Schnee überzuckert.
Eines Tages entschloss sich der Mann, seines Alleinseins überdrüssig, einen Hund anzuschaffen. Er besuchte verschiedene Tierheime. Nicht zu groß sollte er sein, ruhig, anhänglich und voller Kraft, vor allem aber treu. Nach längerem Suchen wurde der Mann schließlich fündig. Er nahm den Hund mit nach Hause und eine Zeitlang lebten die beiden in großer Harmonie. Die täglichen Spaziergänge mit dem Hund erfreuten den Mann, er schenkte seinem Hund Liebe und Aufmerksamkeit und der Hund gab sie in gleicher Weise dem Mann zurück. Mit der Zeit aber wuchsen die Ansprüche des Mannes an seinen Hund. Wachsam und aufmerksam sollte er sein, statt ruhig und anhänglich. Zuerst verstand der Hund nicht, warum sein Herr anderes von ihm verlangte. Doch er wollte seinem Herrn gefallen, war treu und so passte er sich an. Der Hund weiterlesen