“Der Mann mit dem Hund” (Hintergründe)

Warum schreibst du ein Buch?

Diese Frage wurde mir im Herbst 2013, als ich mit der Arbeit zu “Der Mann mit Hund” begonnen hatte, oft gestellt. In erster Linie ging es mir darum eine Geschichte zu erzählen, deren wesentlicher Teil sich  so tatsächlich zugetragen hat und die meine Sichtweise auf vieles im Leben massiv verändert hat , weil ich zu der Ãœberzeugung gelangte, sie muss erzählt werden. Ursprünglich sollte das Buch “Drei Wölfe” heißen und die Geschichte mit einem offenen Ende erzählen.

Doch es sollte ganz anders kommen.

„Diese Geschichte ist eine Warnung des Lebens an uns, die Art wie wir leben und wie wir miteinander umgehen. Du musst sie zu Ende erzählen“,

sagte letztes Jahr, etwa um diese Zeit eine Freundin zu mir. Eine Äußerung, die mich zum Nachdenken brachte. Ein paar Tage war ich unentschlossen. Ich erinnerte mich an die vielen Abende vor dem Computer, die viele Zeit, die ich mit nachdenken über diese Geschichte und deren Folgen zu gebracht hatte und nicht zuletzt an meinen ursprünglichen Gedanken, es mit dem offenen Ende der Phantasie und der Hoffnung des Lesers zu überlassen, sich sein Ende selbst zu denken.

Als ich begann, die Geschichte weiter zu schreiben, bemerkte ich schnell, dass der zweite Teil wesentlich umfangreicher werden würde, als der erste. Deshalb entschied ich mich, sie in drei Teilen zu erzählen. Damit war die Idee das Buch “Drei Wölfe” zu nennen hinfällig geworden und  ich suchte nach einem neuen Titel. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass es nur einen Titel geben kann: “Der Mann mit dem Hund” und dass “Drei Wölfe“, “Die andere Seite des Spiegels“, der Titel des zweiten Teils, der zu dieser Zeit entstand, die Untertitel werden mussten.

Nach fast einem Jahr Arbeit mit mehreren Zwangsunterbrechungen war der zweite Teil im Oktober 2015 endlich fertig. Im Gegensatz zu “Drei Wölfe“, in dem die Ereignisse von 18 Monaten erzählt werden, handelt “Die andere Seite des Spiegels” lediglich die relativ kurze, aber ereignisreiche Zeitspanne von 6 Monaten ab. Damit einher geht die grundlegenden Veränderungen der Perspektive. Der Erzähler wird vom unbeteiligten Beobachter, der im ersten Teil die Geschehnisse aus der Distanz beobachtet, zum Teilnehmer und am Ende zu einer, der maßgebenden Figuren der Handlung.

“Ist dein Buch ein Gesellschaftsroman, eine Liebesgeschichte oder einfach eine Erzählung?”, fragte mich unlängst eine meiner Korrekturleserin, denen an dieser Stelle herzlich für ihre Arbeit gedankt sei.

Eine nicht unberechtigte Frage. Im Grund von allem etwas. Ein Teil ist Fiktion, der andere Realität. Das Ganze eingebettet in zwei, genau genommen drei Liebesgeschichten. Beiden Teilen gemeinsam ist, dass sie sich mit Fragen des menschlichen Miteinander auseinandersetzen. Es geht um die Werte und Moralvorstellungen, die unser Zusammenleben bestimmen, besonders in Extremsituationen. Dem Überschreitung von Grenzen und den damit verbundenen Folgen für den Einzelnen. Um Egoismus unter dem Deckmantel der Empathie (Ich mag dieses Modewort nicht), um die Einflussnahme Dritter auf unser Leben, um Lügen und Betrügen. Um den Umgang mit Sprache, den Auswirkungen moderner Kommunikation auf Leben, die Tatsache, dass uns unsere Vergangenheit immer wieder einholt und nicht zu Letzt um die Problematik, dass wir Situationen häufig in Unkenntnis maßgebender Tatsachen beurteilen.

 

 

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