Die wilde Rose

Eines Sommers ging ein Mann im Wald spazieren. Am Rande einer Lichtung entdeckte er eine wunderschöne wilde Rose, groß im Wuchs, aber mit dünnen, fast schon zerbrechlichen Ästen. Ihre Blüten waren so dunkelrot, dass sie fast schon schwarz waren. Der Sommerwind wehte den unvergleichlichen Duft ihrer Blüten in seine Nase, während sich der Mann überlegte, um welche Art Rose es handeln könnte. Da die Rose von Brennnesseln, Disteln und allerlei anderen Gestrüpp umwuchert war, konnte der Mann ihr sich nicht näheren und betrachtete ihre Schönheit nur aus der Ferne. Woche um Woche, bis der Winter über das Land hereinbrach führten ihn seine Spaziergänge zu dieser Lichtung und er bewunderte diese einzigartige Rose. 2 Jahre ging der Mann regelmäßig bei der Rose vorbei und betrachte ihre Schönheit. Zu seinem Leid erstellte er fest, dass die Pflanzen, die sie umgaben die Rose langsam zurückdrängten und sie in ihrem Wuchs einengten. Die wilde Rose weiterlesen

Eine Reise (Teil 2)

Kurvig schlängelt sich die schmale Landstraße die Küste entlang Mit jeden Kilometer Richtung Westen weichen die sanften Sandstrände langsam schroffen, steilen Felsen und steinigen Stränden. Eine Landschaft voller herber Schönheit. Es ist später Vormittag, als ich mein Auto an einem Rastplatz oberhalb eines kleinen Hafens stoppte. An dem Pier liegen drei einfache Fischerboote vertäut. Wartend, auf die bald einsetzende Flut sind die Fischer mit ihren Netzen beschäftigt. Ich gehe den Schotterweg hinunter, der von dem Rastplatz zu dem kleinen Hafen führt. Während ich mir die Boote anschaue, bemerke ich eine Frau, mit langen schwarzen Haaren und einem Korb in ihre Hand, sich auf eines der Boote zu zubewegen. In ihrem Kostüm wirkt diese Frau fremd in diesem Szenario. Kurz bevor sie das Boot erreicht, lässt der Fischer von seinen Netzen ab und geht der Frau entgegen. Sie umarmen und küssen sich, bevor die Frau dem Fischer den Korb gibt und sich winkend verabschiedet.
Vielleicht waren es meine fragenden Blicke, die den Fischer dazu bewogen mich anzusprechen.
“Sie sind fremd hier.Wir sehen hier selten Fremde und schon gar nicht Ausländer. Was machen Sie hier?”

 

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Eine Reise (Teil 1)

Meine Füße stecken noch im lauwarmen Sand. Der feuerrote Ball der untergehenden Sonne spiegelt sich im Wasser und die Wellen erzeugen immer wieder neue Lichtspiele. Vor einem Kiosk, ein paar Meter hinter mir, hält ein altes Taxi, dessen beste Tage längst vergangen sind. Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie ein südländisch anmutenden Fahrer aussteigt und auf den Kiosk zu geht. Etwas weiter entfernt spielen ein paar Hunde, immer haarscharf den Wellen ausweichend, während sich ihre Besitzer den Strand entlang schlendernd unterhalten. Es ist ein Bild vollkommener Ruhe. Was immer auch in der Welt in diesem Moment passiert, diesen Strand scheint es nicht zu erreichen. Eine Reise (Teil 1) weiterlesen

Die Königin (Teil 3)

Kurz nach dem ersten Tanz des Sommerballs stellte der alte Kanzler seiner Königin den Ritter vor. Die Königin war von dem Ritter ohne Wappen sichtlich angetan. Beruhigt trat der alte Kanzler einen Schritt zur Seite. Als der Ritter die Königin schließlich um die Ehre eines Tanzes bat, entfernte sich der Kanzler in der Gewissheit, dass seine Königin ihr Glück gefunden hatte. Zum Erstaunen der Gäste tanzte die Königin an diesem Abend nur noch mit diesem Ritter und schnell machten unter den Gästen die ersten Fragen und Vermutungen die Runde. Die Königin (Teil 3) weiterlesen

Hintergründe der "Der Mann mit dem Hund"- Trilogie und anderes